Osterbrunnenwanderung – Tradition seit 1946

Seit vielen Jahren gibt es an Karfreitag eine ganz besondere Tradition. Eine Wanderung zum Osterbrunnen im Maintal. Einem Brunnen, der deswegen seinen Namen bekam, weil dieser in der Osterwoche des Jahres 1932 errichtet wurde. In einem Beitrag der Vereinszeitschrift „Ochsenkopf-Blick“ zum 50-jährigen Jubiläum aus dem Jahr 1982 ist nachzulesen, dass der Brunnen einst ein Werk der Bischofsgrüner Ludwig Heidenreich, Georg Wendel und Friedl Walter war. Weiter wird dort geschildert, dass einst über seine ganze Länge ein moosbewachsener Steig durch das Maintal bis an den Ort führte. Der ist inzwischen freilich bis auf die letzten Meter einer Forststraße gewichen. Zumindest das letzte Wegstück ist noch ein Pfad.
Besucht wurde der Ort in früheren Zeiten gerne, weil der Quelle heilende Kräfte nachgesagt werden. „Wer 100 Jahre aus dieser Quelle trinkt, dem das ewige Leben winkt“, heißt es scherzhaft unter älteren Bischofsgrünern. Helmut Heidenreich, Autor des Beitrags und Sohn des Miterbauers und Heimatdichters Ludwig Heidenreich, erhielt der Nachwelt, dass beispielsweise in seiner Familie das Taufwasser vom Osterbrunnen geholt wurde, und er für die verschiedensten Anlässe Wasser heranbringen musste.
Seit 1946 jedenfalls führt die FGV-Ortsgruppe Bischofsgrün im Gedenken an die Vorgeschichte regelmäßig eine Karfreitagswanderung zum Osterbrunnen durch. Und während in früheren Zeiten dann in das in Richtung Wülfersreuth gelegene – seinerzeit durch die Familie Zinnert bewirtschaftete – Forsthaus Eichig eingekehrt wurde, ist inzwischen das jetzige Wirtshaus der Familie, der Gasthof Siebenstern in der Ortsmitte, das Ziel. Wanderführer ist schon jahrelang Bürgermeister Michael Schreier, der am Osterbrunnen dann auch immer für Familien mit kleinen versteckten Osterüberraschungen aufwartet. Und trotz Regens fand sich ein gutes Dutzend Mitwanderer ein, die Teil der Traditionswanderung sein wollten.

Der Osterbrunnen