Allerley Nachrichten von der Parochie Bischofsgrün
Bischofsgrüner Schätze, Teil 4
Autor
Johann Andreas Stumpf (1750 – 1836)
Titel
Allerley Nachrichten von der Parochie Bischofsgrün
Reihe
Bischofsgrüner Schätze, Teil 4
Erscheinungsjahr
2009
Umfang
ca. 220 Seiten
Format
fest gebunden, 22 x 30 cm
Herausgeber
Fichtelgebirgsverein Bischofsgrün e.V.
Bearbeitung durch
Werner Falkner, Gerda Geist, Siegfried Hartmann, Jörg Hüttner, Dr. Karl-Herbert Schmidt, Dr. Wolfram Schott
Bezug
in Bischofsgrün erhältlich bei der FGV-Geschäftsstelle
Preis
35,00 €
- Originaltext von 1797 in moderner Druckschrift
- wichtige Quelle zur Bischofsgrüner Geschichte
- anspruchsvoll
- inklusive eines aktuellen Vorworts von Dr. Wolfram Schott
- Original-Titelseite sowie drei Manusskriptseiten und zwei Zeichnung aus der Feder des Autors enthalten
Bericht zur Veröffentlichung
Als am 19. September 1887 beim Großen Brand von Bischofsgrün nahezu der gesamte Ort ein Raub der Flammen wurde, verbrannte auch fast die gesamte Pfarrregistratur, dessen älteste Einträge ins Jahr 1558 zurückgingen.
Johann Andreas Stumpf, “Schulbedienter und Organist allhier” von 1776 bis 1825 hatte noch Zugang zu den verbrannten Schriften und hat deren Inhalt systematisch ausgewertet und in mehreren Handschriften zusammengestellt.
Die Chronik von Stumpf ist eine einzigartige Quelle für die Ortsgeschichte von Bischofsgrün und einigen Nachbarorten.
Was wir über die Pfarrer, angefangen in der Zeit vor der Reformation, über die Schulbedienten, Forstbedienten, Hammermeister und Hammerherren, Flößmeister und Flößverwalter, Vögte und Untervögte oder Glashüttenmeister wissen, verdanken wir der Chronik von Stumpf.
Stumpf berichtet aber auch beispielsweise über “Feuersbrünste in der Parohi” und über “Sonderbare und zum Teil gewaltsame Todesfälle”.
Dass das Werk den ‚Großen Brand’ von 1887 überlebt hat, kann daher als außergewöhnlicher Glücksfall gesehen werden. Vermutlich war das Buch ausgeliehen und befand sich derzeit im Schulhaus (jetzt Taxi-Greiner), das damals etwas abseits vom Ort stand und vom Feuer verschont blieb.
Viele spätere Autoren haben auf Stumpf zurückgegriffen und Teile seines Inhalts zu verschiedenen Zeiten für Ihre Veröffentlichungen benutzt, wie Mösch, Krauß, Seidel, Schaller, u. a.
Der “Stumpf” ist das älteste noch vorhandene Dokument, welches Bischofsgrüns Geschichte umfassend beschreibt.
Das Buch besitzt daher für unsere Ortsgeschichte einen außerordentlich hohen Stellenwert.
Es wird im Archiv der ev. Kirchengemeinde Bischofsgrün aufbewahrt und kann dort eingesehen werden.
Stumpf hat seine im Folio-Format angelegten “Allerley Nachrichten” 1797 begonnen und wohl auch recht zügig geschrieben, über einen längeren Zeitraum hinweg jedoch immer wieder ergänzt. So sind es insgesamt 508 Seiten geworden, eine unglaubliche Fleißarbeit über Jahre hinweg.
Im Januar 2006 wurden 5 nummerierte Photokopien (DIN A3) hergestellt, die als Grundlage für eine Textübertragung dienten. An dieser Stelle sei unserem Herrn Bürgermeister Stephan Unglaub gedankt, der sich mit mir und Dr. Wolfram Schott zwei Samstag-Vormittage an den Kopierer gestellt hat und uns die Kopien auf Gemeindekosten hat machen lassen.
Natürlich gilt unser Dank auch Herrn Pfarrer Andreas Oswald, der uns das kostbare Original dafür zur Verfügung gestellt hat.
Nun galt es also, über 500 teils eng geschriebenen und oft schwer lesbaren Manuskriptseiten zu übertragen und wir hatten zunächst keine gute Hoffnung, dass dies in absehbarer Zeit zu bewerkstelligen sein würde…
Doch dann fanden sich trotzdem einige Übersetzer, die sich der Übertragung angenommen haben. An dieser haben mitgewirkt:
Gerda Geist, Siegfried Hartmann, Dr. Karl-Herbert Schmidt und Dr. Wolfram Schott.
Zu großem Dank sind wir aber v.a. Werner Falkner aus Nürnberg verpflichtet, der mit etwa 300 Seiten den Löwenanteil akribisch und mit großem Engagement übertrug. Er starb 2008 im Alter von 81 Jahren und konnte die Veröffentlichung seines Werkes leider nicht mehr miterleben.
Allen an der Übertragung beteiligten Personen sei an dieser Stelle ein großes Lob ausgesprochen und herzlich gedankt.
Letztendlich hat der FGV-Arbeitskreis ‚Chronik’ die Übertragung in eine druckfähige Fassung gebracht und sich für ein DIN-A4-Format mit haltbarer Fadenbindung entschieden. Es war schwer, jemanden zu finden, der sowas überhaupt noch macht. In der Druckerei der JVA Bayreuth wurden wir fündig. Sie leistete hervorragende Arbeit zu einem unschlagbaren Preis.
So können wir heute das Buch an Sie ausgeben und danken Ihnen nun schon für Ihr Interesse und Ihre Bestellung.