Fichtelgebirgsverein Ortsgruppe Bischofsgrün e. V.

Pfarrbuch (B’grüner Schätze 9)

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Pfarrbuch oder allgemeine Beschreibung des gesammten Kirchenwesens in der evangelisch lutherischen Pfarrei Bischofsgrün 1841

von Johann Georg Welzel

Bischofsgrüner Schätze, Teil 9

Autor

Johann Georg Welzel

Titel

Pfarrbuch oder allgemeine Beschreibung des gesammten Kirchenwesens in der evangelisch lutherischen Pfarrei Bischofsgrün 1841

Reihe

Bischofsgrüner Schätze, Teil 9

Erscheinungsjahr

2014

Umfang

307 Seiten, Abdruck von zwei Original-Titelblättern und sechs handschriftlichen Manuskriptseiten

Format

fest gebunden, 21 x 30 cm

Herausgeber

Fichtelgebirgsverein Bischofsgrün e.V.

Bezug

in Bischofsgrün erhältlich bei der FGV-Geschäftsstelle

Preis

30,00 €

Kontakt

Fichtelgebirgsverein e.V. Ortsgruppe Bischofsgrün e. V.

Geschäftsstelle:
Brunnbergstraße 31
95493 Bischofsgrün
Telefon: +49 9276 1244
E-Mail: info@fgv-bischofsgruen.de

Bericht zur Veröffentlichung

Im Archiv des Ev.-Luth. Pfarramtes Bischofsgrün befindet sich neben anderen, für die Geschichte des Ortes und der Pfarrei wichtigen Archivalien auch das „Pfarrbuch oder allgemeine Beschreibung des gesamten Kirchenwesens in der evangelisch lutherischen Pfarrei Bischofsgrün“ (1841).

Es bietet zusätzlich zu den unerschöpflichen Informationen des Johann Andreas Stumpf (1797) eine Fülle an unterhaltsamen Nachrichten aus dem beginnenden 19. Jahrhundert und bringt auch Informationen aus weit früheren Zeiten, die Stumpf nicht überliefert hat. Diese Schrift hat der Bischofsgrüner FGV-Arbeitskreis Chronik nun übertragen und als Buch aufbereitet.

Der Verfasser dieses 195 handschriftliche Folio-Seiten umfassenden Werkes ist der damalige Pfarrverweser (stellvertretender Verwalter der Pfarrei) Johann Georg Welzel.

Welzel wurde 1813 in Weißenstadt geboren und kam 1839 als angehender Pfarrer (Vikar) nach Bischofsgrün, um dem damaligen Pfarrer Christian David Riedel zur Hand zu gehen.

Bei Riedel, 1785 geboren und seit 1831 Pfarrer in Bischofsgrün, machte sich eine zunehmende Gedächtnisschwäche bemerkbar, die ihn in seiner Amtsführung und vor allem beim Predigen behinderte. Nichtsdestoweniger blieb Riedel bis zu seinem Tode im Jahre 1853 Pfarrer in Bischofsgrün, hatte allerdings in dieser Zeit – neben Welzel – weitere sechs Pfarrverweser zur Seite. Von ihnen allen blieb Johann Georg Welzel am längsten in Bischofsgrün, nämlich von Oktober 1839 bis Januar 1844, und er war es auch, der im Jahre 1841 die vorliegende Pfarrbeschreibung anfertigte und sie zwei Jahre später sogar noch durch einen 44-seitigen „Nachtrag“ ergänzte.

Welzel gliedert seine Beschreibung in drei Teile:

Ein erster „Historischer Theil“ behandelt u. a. die Entstehung des Ortes und der Pfarrei Bischofsgrün, befasst sich mit dem Bau bzw. Wiederaufbau der Vorgängerkirchen unserer heutigen Matthäuskirche, nennt die Namen der Pfarrer, Lehrer, Organisten und Kirchner und gibt Auskunft über den Grundbesitz der Pfarrei sowie die dem jeweiligen Pfarrer bzw. der Kirche von alters her zustehenden Abgaben.

Der zweite „Topographisch-statistische Theil“ nennt alle Ortschaften, die zur Pfarrei gehören, beschreibt den Zustand von Kirche, Pfarrhaus Schule und Friedhof, listet die Zahl der Pfarrkinder und deren Status in den einzelnen Orten des Pfarrsprengels auf und schließt mit einer ausführlichen Darstellung der Aufgaben, die sich dem Pfarrer und seinen Untergebenen (Kantor, Lehrer, Glöckner, Küster) sowie dem Kirchenvorstand stellen.

Im letzten, dem „Religiös-sittlichen Theil“, geht Welzel zunächst auf die Religiosität, den Glaubenseifer und die Religionskenntnisse der Pfarrkinder ein und beschäftigt sich dann mit deren sittlichem Wandel. Er führt Gründe an für sittliches Fehlverhalten (besonders unter Jugendlichen) und macht Vorschläge zur Besserung.

Die Pfarrbeschreibung enthält kein Inhaltsverzeichnis. Dieses wurde aus den im Text vorgefundenen Überschriften erstellt.

Bei der Anfertigung seines Pfarrbuches beschrieb Welzel jeweils nur die rechte Hälfte einer jeden Seite, wohl von vornherein von der Absicht geleitet, die frei gebliebene linke Hälfte für spätere Anmerkungen zu nutzen. Wann diese überaus umfangreichen und wegen der kleinen Schrift oft kaum lesbaren Anmerkungen eingefügt wurden – vorwiegend in den historischen und topografischen Teil – wissen wir nicht, aber sie bieten eine Fülle an Material. Freilich schreibt Welzel nicht selten längere Passagen aus den Schriften von Johann Heinrich Scherber oder auch aus der Stumpf´schen Chronik ab, aber er zitiert auch eine ungeheure Menge an Dokumenten aus jener Registratur, die 1887 ein Raub der Flammen wurde, ihm aber noch zur Verfügung stand. Und das ist es, was Johann Georg Welzels Pfarrbeschreibung so wertvoll macht.

In unzähligen Stunden und mühseliger  Arbeit haben Siegfried Hartmann und Dr. Wolfram Schott vom Bischofsgrüner FGV-Arbeitskreis „Chronik“ das beachtliche Werk mit seiner klitzekleinen, oft äußerst schwierig zu lesenden deutschen Schrift übertragen, formatiert und als Buch aufbereitet.

Die Veröffentlichung wurde im Oktober 2014 vorgestellt und kann ab sofort – allerdings nur direkt in der Geschäftsstelle der Fichtelgebirgsvereins-Ortsgruppe in der Brunnbergstraße 31 in Bischofsgrün – .

Das Werk umfasst 307 Seiten und kostet 30.- Euro.

Bestellungen in der Geschäftsstelle bitte unter:

Tel.: 09276 / 1244