Herbststernwanderung und Start für Markgrafenrunde in Einem
Unter dem neuen Hauptvorsitzenden Rainer Schreier wird im Fichtelgebirgsverein nicht nur Neues probiert. Mit der Wiederaufnahme der Herbststernwanderung ins jährliche Veranstaltungsprogramm wird im Hauptverein auch versucht, Bewährtes neu zu beleben. Zumal sich mit der Ortsgruppe Bischofsgrün in deren 125 Jahr des Bestehens auch ein Veranstalter gefunden hatte. Als Veranstaltungsort wurde hierbei der Ortsteil Wülfersreuth ausgewählt, da mit der Markgrafenrunde auch ein weiterer Wanderweg, der künftig schon dritte Qualitätswanderweg der Ortsgruppe Bischofsgrün, eingeweiht werden konnte. 15 Ortsgruppen folgten letztlich dem Aufruf. Rund 100 Wanderfreunde trotzten dem Dauerregen und kamen nach Wülfersreuth.
Der FGV-Hauptvorsitzende und FGV-Ortsvorsitzende in Bischofsgrün Rainer Schreier sprach in seiner Begrüßung wegen der kühlen Witterung scherzhaft von einer Wintersternwanderung. Doch bot das Dorfgemeinschaftshaus in Wülfersreuth die Möglichkeit, sich bei Kaffee und Kuchen aufzuwärmen. Und Schutz gegen Regen boten zwei kleine Zelte.
Rainer Schreier dankte zunächst den Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr Wülfersreuth, die das Kuchen- und Tortenbuffet übernommen hatte und auch sonst die Veranstaltung unterstützte.
Im Mittelpunkt des Nachmittags stand jedoch die Eröffnung der Markgrafenrunde als dritter Qualitätsweg nach dem „Bischofsgrüner Panoramaweg“ und dem „Weißmain-Ochsenkopf-Steig“
Schreier erläuterte, dass sich der Name „Markgrafenrunde“ förmlich aufdrängte, nachdem Mitte des 18. Jahrhunderts eine frühere alte Hochstraße der Bayreuther Markgrafen von Bayreuth über Goldkronach und das Maintal über Wülfersreuth bis zur Jagdresidenz der Markgrafen nach Kaiserhammer im Egertal führte. Für den Weg wurde in großen Teilen auf den Wülfersreuther Panoramaweg zurückgegriffen, der durch die Anbindung des „Wolfsgarten“ und der Einkehrmöglichkeit im Waldgasthof Schweinsbach ergänzt wurde. Schreier bezeichnete bei einer Wegelänge 10,5 Kilometer jeweils 212 Meter in Auf- und Abstieg die Schwierigkeit des Weges als sehr moderat.
Durch das mehrköpfige örtliche Wegeteam um die Wegewarte Michael Leeb und Peter Hedler wurde 178 Arbeitsstunden aufgewendet. Insgesamt fielen Materialkosten von etwa 4.500 Euro an, die zu rund 75 Prozent als Maßnahme des Naturparks Fichtelgebirge gefördert wurden. Aber auch der Bauhof Bischofsgrün hatte sich eingebracht. Zudem konnte vereinbart werden, dass die anfallenden Zertifizierungskosten und Rezertifizierungskosten für alle Bischofsgrüner Qualitätswege durch die Gemeinde Bischofsgrün übernommen werden. „Und das sind keine Peanuts, denn die Zertifizierung durch den Deutschen Wanderverband kostet bei dieser Länge von knapp über 10 km immerhin rund stolze 1.700 Euro. Wobei die eigentliche Zertifizierung allerdings korrekter Weise noch im Laufen ist. „Allerdings sehr ich das wirklich nur als notwendige Formalität an, denn ich bin mir sicher, dass dieser Weg alle Kriterien erfüllt hat. Dies hat auch Christian Kreipe im Rahmen der von ihm vorgenommenen internen Bewertung ganz deutlich bestätigt.“
„Ich freue mich als Bürgermeister, dass wir damit inzwischen den dritten Qualitätsweg haben, so auch das Gemeindeoberhaupt Michael Schreier.
Wandern sei eine tragende Säule im Tourismus und durch solche zertifizierten Wege könne man den Gästen ein gutes und qualitativ hochwertiges Angebot bieten. „Durch die Zertifizierung wird dies von externen Fachleuten objektiv bestätigt.“
Der stellvertretende Landrat des Landkreises Bayreuth Klaus Bauer schließlich wies auch darauf hin, dass er selbst Mitglied der Ortsgruppe Nemmersdorf ist.
Nach dem offiziellen Teil wurde unter der Führung von Manfred Sieber auch zumindest ein kleiner Teil des Weges begangen. Wenn die Bedingungen passen, ist natürlich jeder eingeladen, auf eigene Faust den lohnenswerten Weg zu erkunden, so Rainer Schreier für den FGV.